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Mittenmang - Theaterfestival und mehr
in Bremen vom 7. - 11. Juli 2021

Mittenmang – Bremens einzigartiges Festival mit behinderten und nicht behinderten Künstler*innen – geht in die vierte Runde! Als eines der ersten Theater-, Tanz- und Performancefestivals überhaupt füllt Mittenmang nach dem vielmonatigen Lockdown die Spielstätten wieder mit Leben, gleichwohl unter besonderen Vorzeichen: weitgehend ohne internationale Gäste, aber dennoch mit umfänglichem Programm – und beseelt vom innigen Wunsch, der zauberhaften Welt des sogenannt inklusiven Theaters eine Bühne zu bieten und wichtige künstlerische Gegenwelten in Bremen wieder und weiterhin sichtbar zu machen. Und so werden die Bühnen des Theater Bremen sowie der Goetheplatz und der Theatergarten in den Wallanlagen zum Schauplatz eines diesmal etwas anders gelagerten aber nicht weniger spannenden inklusiven Festivalprogramms. 

Den Auftakt gestalten allerbeste Freunde aus Paris: Les Grooms, Weltstars der Fanfarenszene, die sich bei diversen Begegnungen erst in Blaumeier und dann in die Stadt Bremen verliebt haben, wollen allen Widernissen zum Trotz gleich mehrmals zur musikalisch-theatralen Straßenschlacht aufrufen. Den Schlusspunkt setzt Danza Mobile aus Sevilla mit der Tanzperformance Helliot, einer szenischen Suche nach dem Einzigartigen jedes Menschen. Dazwischen bestimmen alte Stars und neue Sterne der deutschen Szene den Reigen inklusiver Künste.

Passend zum „Neustart“ sind einige Aufführungen geprägt von vorsichtiger Suche und behutsamer Selbstvergewisserung. Die SchelhasCoOperation fragt sich in ihrem Schwesternprojekt, ob man ohne Downsyndrom überhaupt Göttin werden kann, segelt hart am Wind der Utopie und lässt zudem auf ihrer Forschungsreise drei Tage lang eine ausgewählte Teilnehmerschar an Heldenkostümen arbeiten. Auch Theater Thikwa ist mit Erkenntnisinteresse unterwegs, untersucht in Vertigo den Mythos Autismus und gestaltet dabei ein ernsthaft leichtes Break-Beat-Oratorium des Daseins, mit Tanz und Beatboxing. tanzbar_bremen sind gleich auf mehreren Plätzen und Bühnen am Start, mal mit reichlich Schüler*innen, mal im Duo – und mal ge(h)mein, das dann suchend nach dem nächsten Schritt und wunderbarerweise zusammen mit Danza Mobile beim eigens für Mittenmang gestalteten Kurzstückabend. Noch schneller entspannen lässt sich mit Dain Fadinzt, dem jüngsten Bandprojekt aus dem Hause barner 16, das am Sonntagnachmittag für richtig gute Laune auf dem Goetheplatz sorgen wird – bevor dann im Theater am Goetheplatz mit Scores that shaped our friendship ein weiterer Festivalhöhepunkt ansteht. Gerade geadelt durch die Einladung zum Berliner Theatertreffen, vermessen und feiern Lucy Wilke und Paweł Duduś ihre Freundschaft als zärtlichen Pas de deux der Berührungen. In einem einfühlsamen, humorvollen Tanz fragen sie gemeinsam danach, was der eigene und der andere Körper ist, wie wir ihn sehen, hören und fühlen. 

Immer mittenmang ist natürlich das Blaumeier-Atelier, das mit kriminalem Schauspiel und filmreifem Maskentheater, mit artgerechter Performance und naturbewusster Ausstellung (im Güterbahnhof), mit schicksalsfreier Lesung und selbstbestimmten Überraschungen das Gesicht auch dieser Festivalausgabe prägen wird. 

Immer mittenmang sind natürlich auch Sie, das Publikum. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!